Was uns besonders macht

Fragen an die PETZE

Warum „PETZE“?

Petzen – das ist doch eigentlich etwas Negatives? Stimmt. Eine Petze verrät Geheimnisse und erzählt etwas weiter. In einigen Fällen ist genau das jedoch berechtigt und sogar erwünscht. Zum Beispiel bei sexualisierter Gewalt und sexuellem Missbrauch. „Petzen heißt auch Hilfe holen!“ und „Hilfe holen ist kein Petzen“ sind Leitsprüche des PETZE-Instituts. Unsere Botschaft wendet sich an betroffene Kinder, Jugendliche und Menschen mit Behinderungen. Wir ermutigen auch Fachkräfte, das Tabuthema sexualisierter Gewalt in ihren Einrichtungen offen zu diskutieren.

Was ist das Ziel der Präventionsarbeit des PETZE-Instituts?

Unser Ziel ist es, Fachkräfte, die mit Kindern, Jugendlichen und Menschen mit Behinderungen arbeiten, zum Thema sexualisierte Gewalt weiterzubilden, sie zu sensibilisieren und ihnen mehr Handlungssicherheit zu ermöglichen. Denn nur qualifizierte Fachkräfte können Kinder, Jugendliche und Menschen mit Behinderungen vor sexualisierter Gewalt und sexuellem Missbrauch schützen.

Das ist das Ziel unserer Präventionsarbeit, dafür sind wir aktiv und schaffen Netzwerke.

Welche Zielgruppen hat das PETZE-Institut?

Unsere Fortbildungen und Angebote zu Prävention und Intervention bei sexuellem Missbrauch, sexualisierter sowie häuslicher und struktureller Gewalt richten sich an alle Menschen, die im pädagogischen Bereich arbeiten.

Dazu gehören zum Beispiel: Schulleitungen, Lehrkräfte, Schulbegleiter*innen, Schulassistent*innen, Fachkräfte aus Kita, Hort und Tagespflege, Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendarbeit, der Jugendverbandsarbeit, Vereinen und Initiativen, Schulsozialarbeit, Musikschulen, Reiseveranstalter*innen, Kirche (Konfirmanden- und andere Gruppen, Jugendreisen, -chöre, -cafés usw.), DAZ-Zentren, Aktive bei JuleiCa und Bundesfreiwilligendiensten,  …

Zudem haben wir Angebote für Eltern und Sorgeberechtigte sowie Jugendliche und Menschen mit Behinderungen.

Wie arbeitet das PETZE-Institut?

Die Prävention von sexualisierter Gewalt und sexuellen Grenzverletzungen ist für viele Fachkräfte noch immer ein herausforderndes Themenfeld. Um die Vermittlung des Themas an Kinder, Jugendliche und Menschen mit Behinderungen zu erleichtern, bieten wir ein großes Spektrum an Fortbildungen, Workshops, Vorträgen und Informationsveranstaltungen an.

Für die zielgruppengerechte Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Menschen mit Beeinträchtigung haben wir unsere ausleihbaren interaktiven Ausstellungen und Projekte entwickelt. Sie bieten einen Rahmen, in dem das Thema Prävention spielerisch und handlungsorientiert vermittelt werden kann.

Wir arbeiten mit allen Akteuren zusammen: mit Fachkräften aller Schularten und Kindertageseinrichtungen, mit Mitarbeiter*innen aus Kinder-, und Jugendhilfe sowie der Behindertenhilfe, mit Eltern und Sorgeberechtigten, mit Jugendlichen und Menschen mit Behinderungen und weiteren Interessierten.

Wir arbeiten nach den Qualitätskriterien der DGfPI e.V. (Deutsche Gesellschaft für Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung, -vernachlässigung und sexualisierter Gewalt e.V.)

Welche Rolle spielen Netzwerke für das PETZE-Insitut?

Kinder, Jugendliche und erwachsene Schutzbefohlene können sich nicht alleine schützen. Wichtig ist ein verlässliches Hilfenetz, das sie schützt und die Fachkräfte entlastet. Dieses wird durch partizipative Schutzkonzeptprozesse innerhalb einzelner Einrichtungen, aber auch durch gute Zusammenarbeit verschiedener Akteuer*innen gewährleistet.

Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte, Eltern und Sorgeberechtigte, Fachberatungsstellen, Polizei, Gesundheitswesen und Politik zusammenarbeiten.

Was ist der Unterschied zwischen sexualisierter und sexueller Gewalt?

Die Begriffe „sexualisierte Gewalt“ und „sexuelle Gewalt“ werden oft synonym verwendet, können jedoch je nach Kontext unterschiedliche Nuancen haben.

Der Begriff „sexuelle Gewalt“ bezieht sich in der Regel auf physische oder psychische Übergriffe, bei denen die sexuelle Sphäre einer Person verletzt wird. Dies kann verschiedene Formen annehmen, bei denen Macht und Kontrolle durch den Einsatz von sexuellem Verhalten ausgeübt werden, einschließlich Vergewaltigung, sexuellem (Kindes-) Missbrauch, Nötigung und sexueller Belästigung.

Der Begriff „sexualisierte Gewalt“ ist weiter gefasst und kann eine breitere Palette von Handlungen umfassen, bei denen Sexualität als Mittel zur Ausübung von Macht, Kontrolle oder Dominanz eingesetzt wird. Dieser Begriff betont den Aspekt der Sexualisierung als Mittel zur Ausübung von Gewalt und Kontrolle. Deshalb bevorzugen wir diesen in unserer praktischen Arbeit.

Weitere Informationen:

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